#Berufsbildungsoffensive2025
#Bildungsoffensive2025
05.

05. Regional & nachhaltig – Traditionelle Handwerksberufe machen ländliche Regionen wieder attraktiv

Die berufliche Bildung muss im gesamtgesellschaftlichen Kontext perspektivisch weitergedacht werden – denn Zukunft braucht Chancen!

Berufliche Bildung ist ein wichtiger Faktor für die Stadtentwicklung, das Leerstandsmanagement und die Entwicklung des ländlichen Raums. Denn Handwerk, kleinere und mittlere Unternehmen sowie Dienstleistungen sind das Rückgrat der lokalen Wirtschaft, die beruflichen Schulen wiederum verlässlicher Ausbildungspartner in der Region. Und der Fokus liegt auf dem Lokalen und Regionalen – nicht erst seit der Corona-Krise, die die Kehrseite der globalisierten Wirtschaftswelt mit ihren Lieferketten bloßlegte.

Auch der rasant zunehmende Klimawandel fordert ein Umdenken hin zu einer Rückverlagerung des produzierenden Gewerbes in die Regionen sowie ein Umdenken bei dem Konsum hin zu mehr gelebter Nachhaltigkeit: Ein Schuh kann neu besohlt, eine Hose geflickt werden. Dafür braucht es Schuster und Schneider, die in der modernen Konsumwelt ihren angestammten Platz verloren haben. Wie soll also ein junger Mensch mangels anfassbarer Vorbilder Schuster werden wollen?

Aber Schuster, Bäcker, Fleischer… sind Teil der lokalen Daseinsvorsorge, ihre einstigen Geschäfte in den Straßen vielfach verwaist. Das lässt sich durch gezielte Wirtschaftsförderung und ein innovatives Leerstandsmanagement ändern. Städte müssen angesichts des wachsenden Online-Handels nicht zwangsläufig veröden, sondern haben das Potential, lebendige Einkaufs- und Begegnungsorte zu sein, wo inhabergeführte Geschäfte Individuelles gegen den Mainstream sowie regionale und nachhaltige Waren anbieten. Softwareentwickler können in Deutschland für Unternehmen und Schulen Software-Tools programmieren, die den hier gesetzten Regelungen entsprechen.

Es braucht neben Mechatronikern und Produktdesignern, die Maschinen für Industriebetriebe entwickeln, bedienen und reparieren können genauso auch Glaser oder Fahrradmonteure. Ist jedes einzelne Modell wirtschaftlich tragfähig, gibt es auch viele lebendige Vorbilder für die Berufsorientierung.

Es geht darum, wieder mehr junge Menschen für die duale Ausbildung zu gewinnen, die dann ihrerseits als Handwerker, Techniker, Dienstleister oder Händler zur Belebung der Städte und der ländlichen Regionen beitragen.

Berufliche Bildung ist immer auch regionale Struktur- und Wirtschaftspolitik. Deshalb braucht es auch die Einrichtung regionaler Berufsbildungsdialoge, in die sich die relevanten Akteure der beruflichen Bildung einbringen. Dies trägt wesentlich zur Verbesserung der Qualität der Berufsausbildung bei, was unmittelbar den jungen Menschen, aber auch den Ausbildungsbetrieben zugutekommt.